Fujiwara (Klan)

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Die Fujiwara-Familie (藤原氏, Fujiwara-shi) ist eine der Vier Prächtigen Familien des Kaiserreichs Groß-Heijan. Sie ist traditionell politisch äußerst bedeutend im Kaisereich.



Fujiwara-shi
Heijan

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Stammhaus: Nakatomi
Kaiserliches Haus
Titel: Kampaku
Gründer: Fujiwara no Genji
Oberhaupt: Fujiwara no Ichiro
Gründungsjahr: 680
Nationalität: Heijanisch

Geschichte

Herkunft

Mythologisch gesehen leitet sich das Haus Fujiwara vom Gott (Kami) Ame-no-Koyane-no-mikoto, einem der drei Himmelsgottheiten ab. Die Familie Fujiwara geht auf den Nakatomi-Klan (中臣氏, Nakatomi-uji) zurück. Die Nakatomi bzw. Fujiwara sind die einzige Familie neben dem Kaiserlichen Geschlecht, die sich in ihrer Abstammung auf eine Große Gottheit berufen können. 680 nahm Nakatomi no Genji den Standestitel "Fujiwara" an, den er als Nachnahme seinen Erben hinterließ. Die Fujiwara-Familie stellt die direkte Fortführung des Nakatomi-Klans da.

Offizielle Geschichte des Klans

Geschichte Der Fujiwara-Klan zählt zu den sogenannten Vier Prächtigen Familien, welche die hofadelige Nebenlinien des Kaiserhauses darstellen. Das Haus Fujiwara entstand um das Jahr 680 als Nakatomi no Genji für seine Verdienste um das Kaiserhaus mit der Kabane "Fujiwara" geehrt wurde. Er gab diesen Standestitel an seine Nachkommen weiter, womit er zum Familienname wurde und der Klan seinen alten Namen ablag.
Der Nakatomi-Klan war dereinst ein einflussreicher Priesterklan, der die wichtigsten Riten ausübte. Zu ihrer Herkunft sagten sie, dass ihr Stammvater Ame no Koyane "nur eine Stufe unter der Erhabenheit der Vorfahren des Kaiserhauses stand."
Auf Grund ihrer spirituellen Bedeutung und religöse Wichtigkeit stand nur das Kaiserhaus höher als die Nakatomi-Familie. Die Fujiwara führen dieses noble Erbe fort. Genji erbaute 690 auch Fujiwara-kyō. Die Stadt wurde auf den Überresten einer älteren Siedlung errichtet, welche zu einer Stadt des Gottes Ame no Koyane verklärt wurde. Fujiwara-kyô ist der Stammsitz der Familie und alte Kaiserstadt vor Heijan-kyō. Bis heute bewachen die Fujiwara den Daidairi in ihrer Stadt. Traditionell muss jedes Familienmitglied in Fujiwara-kyō geboren werden um Unglück zu vermeiden.
729 heiratete Fujiwara no Komyoshi den Tennō. Sie war somit die erste Frau seit Jahrhunderten, die nicht aus dem Kaiserhaus oder dessen Seitenlinie Tachibana stammte. Jedoch brachte diese Ehe die Fujiwara in Konkurrenz zum kaiserlichen Klan der Tachibana. Die Fujiwara begannen damit die Tachibana immer mehr zu verdrängen un sicherten sich die Stellungen der kaiserlichen Regenten (Sesshō und Kampaku). Durch die Einheirat kaiserlicher Prinzessinnen in den Fujiwara-Klan wie auch durch den direkten Wechsel kaiserlicher Prinzen in die Familien, erhielt das Haus Fujiwara immer mehr die Position einer Seitenlinie des Kaiserhauses. Der Klan blieben jedoch immer autonomer von der kaiserlichen Familie als die anderen drei Großen Häuser. Nachdem die Fujiwara ihre Konkurrenten aus dem Haus Tachibana beseitigt hatten, kamen die Kaisergemahlinnen nur noch aus ihrem Haus oder aus der kaiserlichen Familie.

Im Jahre 996 gelang es Fujiwara no Michinaga den 73. Tennō zu überreden eine zweite legitime Kaiserin zu heiraten, da dieser bereits eine kaiserlichen Prinzessin als Kōgō zur Frau hatte. Michinaga schaffte die Position einer Chūgū für seine Schwester. Somit hatte ein Kaiser erstmalig in der Geschichte Heijans zwei gleichberechtigte Frauen. Die Chūgū gebar die Prinzessin Nariko, die als Saiko-josei-tennō Heijan ab dem Jahr 1002 beherrschen sollte. Michinaga wurde ihr Sesshō und regierte als solcher im Schatten, er war die eigentlich politisch dominierende Gestalt in jener Zeit. In die Zeit seiner Regentschaft fällt aber auch die Entführung der Kaiserin durch Tachibana no Yoriyoshi. Zusammen mit dem General Taira no Kiyonari und dem Tsuito-Tennō (eigentlich Prinz Nagaya) gelang es ihm jedoch die Josei-Tennô zu befreien. Danach verfolgte Michinaga die alten Rivalen seiner Familie aus dem Tachibana-Klan unnachgiebig.
Nachdem die Saiko-josei-Tennō ihre Volljährigkeit erreicht hatte übte er als Kampaku weiter großen politischen Einfluss auf die Kaiserin aus. Der er aber auch ein großes Maß an Unabhängigkeit einräumte. 1030 trat er als Kampaku zurück und er erhielt den Titel "Taikō". So wollte der Kaiserin die Gelegenheit bieten selbstständiger zu agieren obwohl er als Daijō Daijin (Großkanzler) Vorsitzender des Staatsrates und somit Regierungschef der Saiko-josei-Tennō blieb.
Stellte Michinagas Ära einen Höhepunkt der Fujiwara war so folgte der Tiefpunkt direkt darauf.
Michinagas eigener Sohn Norimichi verliebte sich in Tachibana no Hinata, die zu Sühne der Taten Yoriyoshis als Hofdame und Geisel an den kaiserlichen Hof entsendet wurde und heiratete diese. Damit war die Vertrauensbasis mit der Saiko-Josei-Tennô nachhaltig belastet, die auf Grund der Folter während ihrer Gefangenschaft das Haus Tachibana verachtete. Der Wechsel von Michinaga zu Norimichi als Kampaku fiel der Kaiserin darüber hinaus sehr schwer, da Michinaga für sie wie für eine Tochter gesorgt hatte und ihre Beziehung ausgezeichnet war. Die Kaiserin isolierte sich immer mehr von ihrem neuen Kampaku, etwas was ihre Nachfolger nie wieder taten. Norimichi blieb zwar in seiner Position zog sich aber frustriert in die Verwaltung der Güter seiner Familie zurück. Der Stern der Familie war im Sinken begriffen, vor allem, da die Taira immer mehr nach Einfluss strebten und die Fujiwara traditionell mit den Taira-Gegnern aus dem Hause Minamoto verbündet waren. Nach einer gescheiterten Palastrevolte von den Minamoto und Teilen der Fujiwara gegen die Taira war ihre Macht gebrochen und die Kriegerherrschaft der Taira begann. Selbst nach dem Sieg der Minamoto über die Taira, die deren Militärherrschaft fortsetzten, gelang es ihnen nicht die politische Macht zu restaurieren. Die Politischen Hofämter, die nur noch zeremonielle Bedeutung hatten, und auf deren Besetzung die Fujiwara quasi Vorrechte hatten, mussten sie nun erblich an die anderen drei Großen Häuser abtreten, mit Ausnahme des Kampaku- und Daijô Daijin Amtes. Die Position des Großkanzlers traten die Fujiwara 1645 an die Toyotomi ab.

Nachdem Patt des Bushin-Krieges und der Entwicklung einer Doppel-Regierung (Chūō seifu als Zivilregierung und Bakufu als Militärregierung) konsolidiert sich jedoch der Einfluss des Fujiwara-Klans auf die Politik des Kaiserreiches Groß-Heijan. Seit der Einführung des Kabinettssystems entstammten Premierminister und Minister aus der Fujiwara-Familie. Seinen Anspruch auf die Position des Kampaku kann der Klan weiterhin aufrecht erhalten.


Die Familie in der Gegenwart

Stellung

Die Verfassung sieht das Amt des Sesshō bei Reichsverwesung und einem unmündigen Tennō vor, dieses Amt jedoch kann nur von einem Mitglied des kaiserlichen Hauses übernommen werden. Die Verfassung gibt dem Haus Fujiwara weiterhin das traditionelle Recht den Kampaku als Regenten für einen mündigen Tennō zu stellen. Dem Kampaku können Vertretungsrechte durch den Tennō übertragen werden. Darüberhinaus ist der Kampaku einer der obersten Berater des Himmelsohns. Bei protokollgemäßen Audienzen spricht der Kampaku für den Tennō. Im Ehegesetz des Reiches ist festgehalten, dass mindestens eine der legitimen Kaiserinnen aus dem Haus Fujiwara stammen muss.

Familienoberhaupt

Das Oberhaupt der Fujiwara stellt die oberste Autorität innerhalb des Klans da. Zumeist ist das Oberhaupt auch amtierender Kampaku. Früher lagen Leben und Tod der Familienangehörigen in den Händen des Familienoberhauptes, welches ein Familienmitglied zum Keikei (Schlafzimmerstrafe), dem Selbstmord des Hofadels zwingen konnte. Während der Höfischen Zeit war das Familienoberhaupt auch oberster Befehlshaber der familieneigenen Truppen.
Amtierendes Familienoberhaupt ist Fujiwara no Ichiro.


Familienrat

Der Familienrat tagt auf Einberufung des Familienoberhauptes hin, welches auch den Vorsitz führt. Der Familienrat berät über Interna sowie Hochzeiten der Familienangehörigen. Entscheidungen auf diesem Gebiet können jedoch auch vom Oberhaupt alleine getroffen werden. Der Familienrat wird bei äußert wichtigen oder komplizierten Entscheidungen zusammengerufen.

Trivia

Selbstverständnis

Den Fujiwara wird nachgesagt, dass die Familienangehörigen in dem ernsthaften Glauben leben, dass sie stets im Recht sein und niemals falsch liegen können, weshalb sie immer aus vollster Überzeugung handeln würden. Auch sollen sie einen gewissen Snobismus den anderen Kuge-Familien gegenüber pflegen, wobei sie die anderen drei Prächtigen Klans und das Haus Toyotomi noch am höchsten achten.

Verwandtschaftsverhältnisse

Neben der engen Ehegemeinschaft mit dem Kaiserlichen Haus, verfügen die Fujiwara über Blutsbande mit den drei Klans der Prächtigen Häuser. Ebenfalls sehr eng familiär verbunden und blutsverwandt sind die Häuser Fujiwara und Toyotomi.
Obwohl der Fujiwara-Klan den klassischen Vertreter der Zivilgewalt des Hofes darstellt gehen einige Buke-Familien auf sie zurück, so auch der Katō-Klan, welcher das Shōgunat stellt.

Prominente Familienmitglieder

Fujiwara no Michinaga (970-1032), Sesshō und Kampaku für den Tsuito-Tennō und die Saiko-josei-tennō. Seine Ära stellte einen Höhenpunkt der Familiengeschichte dar.
Fujiwara no Ichiro (*1958), Kampaku und mehrfacher Minister.
Madako (*1958), Kōtaigō (Kaiserinwitwe) und Mutter des amtierenden Tennō Sadahito.
Fujiwara no Shinshima, Außenminister.