Laputa: Unterschied zwischen den Versionen

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Am Samstag, den <b>17. Juni 1995</b> startete die Freie Republik Laputa ihren Internet-Auftritt. Der Provisorische Revolutionsrat der Freien Republik legt Wert auf die Feststellung, dass Laputa im deutschsprachigen Internet der älteste <i>fictional state</i> ist.  
 
Am Samstag, den <b>17. Juni 1995</b> startete die Freie Republik Laputa ihren Internet-Auftritt. Der Provisorische Revolutionsrat der Freien Republik legt Wert auf die Feststellung, dass Laputa im deutschsprachigen Internet der älteste <i>fictional state</i> ist.  
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Gemäß Absatz (3) von Artikel 2 der Laputischen Verfassung ist der '''Kult vom indifferenten Konjunktiv''' - das ist die Umkehrung des Kantschen kategorischen Imperativs - die Staats-[[Religion]] der Freien Republik Laputa. Reverend Dr. Thomas Honold nimmt als Hoherpriester des Kults gratis die Internet-Beichte ab, eine Absolution erfolgt nach Zusendung eines 6-Packs israelischen Maccabee-Bieres.
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Gemäß Absatz (3) von Artikel 2 der Laputischen Verfassung ist der '''Kult vom indifferenten Konjunktiv''' - das ist die Umkehrung des Kantschen kategorischen Imperativs - die Staats-[[Religion]] der Freien Republik Laputa. Reverend Dr. Tom Ho nimmt als Hoherpriester des Kults gratis die Internet-Beichte ab, eine Absolution erfolgt nach Zusendung eines 6-Packs israelischen Maccabee-Bieres.
  
 
==Akademie==
 
==Akademie==

Aktuelle Version vom 11. August 2009, 13:01 Uhr

Freie Republik Laputa
 
Amtssprachen chinesisch, deutsch, englisch, italienisch, rumänisch, etc.
Hauptstadt Lagado
Staatsform korrupte, simonistische und pornokratische gelenkte Demokratie
Währung Laputischer Lappen (LL)
Nationalhymne Tschaikovski; 1812, Ouverture


Geschichte[Bearbeiten]

Anfang[Bearbeiten]

Die Legende berichtet, dass das Volk von Balnibarbi im siebenten vorchristlichen Jahrhundert auszusterben drohte: Verursacht durch ein zehn Jahre andauerndes Sauffest hatten die Balnibarbaren nicht nur ihre Vermehrung eingestellt, sie hatten auch die Zeugungsmethode vergessen. Das Studium der Bienen und Blumen provozierte keine Erinnerungen. Als schließlich ein alter Hirte einen heiligen Stier beim Sprung auf eine Kuh beobachtete, war es zu spät: Alle Frauen waren schon weit über die Gebärfähigkeit hinaus gealtert. Doch Gott dauerte das Schicksal des Inselvolkes: Nach einem kräftigen Frühlingsgewitter am 21. April 753 v.u.Z. stand - niemand weiß woher sie kam - eine bildschöne Jungfrau am Ufer Balnibarbiens, dort, wo sich heute das Rotlichtviertel der Stadt Lagado befindet. Die Frauen zimmerten blitzschnell einen Holztempel am Ort des Wunders, kleideten ihn mit Heu und Moos aus und betteten die junge Unbekannte. Die Nachwuchsproduktion begann unverzüglich. Die Reihenfolge, in der die greisen Männer zur Zeugung anzutreten hatten, wurde mit Hilfe eines »Computer« oder kurz »puta« genannten hölzernen Abakus bestimmt. Der Name »Puta«, später »La Puta« übertrug sich zunächst auf die Nun-nicht-mehr-Jungfrau, dann auf den Tempel. Um ein Minimum an genetischer Vielfalt zu sichern, durfte (oder musste) jeder Laputier genau einmal: La Puta entmannte die Samengeber sofort nach der Prozedur mit ihrem Schwert, dem Entmannungsschwert, dem »Emanzenschwert«. Als Signal ihrer Empfängnisbereitschaft wurden die von La Puta mitgebrachten Fahnen gehisst.

La Puta warf wöchentlich Mehrlinge, Balnibarbien war gerettet.

Ihrer Stammmutter zu Ehren tauften die Balnibarbaren ihren Inselstaat auf den Namen »Laputa«; die laienhaften etymologischen Deutungen des Wundarztes, Kapitäns und Entdecker Laputas Lemuel Gulliver Sr. sind ebenso unsinnig wie die Versuche, den Staatsnamen als aus der spanischen Sprache entlehnt zu erklären. In ihrem Hang zum Symbolismus deklarierten die Laputier die von La Puta mitgebrachte Fahne, die sogenannte »Zeugungsfahne«, zur Staatsflagge und ernannten den ideespendenden heiligen Stier zum Wappentier des Königreiches. La Putas Schwert befindet sich heute im Besitz des Ministeriums für Staatssicherheit der Freien Republik Laputa; die ehrenvolle Aufbewahrung des Emanzenschwertes obliegt der »Schwerträgerin der Revolution«, zur Zeit Fräulein Jolanthe Schleyerøck. Die Klinge des Emanzenschwertes ist aus 440 C-Stahl gefertigt, einer ausgemacht harten nichtrostenden Legierung mit hohem Chromanteil, die erst im 20. nachchristlichen Jahrhundert für die Herstellung von Panzerketten entwickelt wurde; ein Beweis, dass die Götter ihre Hand (?) bei der Rettung Balnibarbiens im Spiel hatten.

Entdeckung[Bearbeiten]

Das Königreich Balnibarbien und die fliegende Insel Laputa wurden im April 1707 von Lemuel Gulliver Sr., einem Wundarzt und Kapitän aus Nottinghamshire/England entdeckt. Lemuel Gulliver publizierte einen Bericht über seine Reise in entlegene Länder der Erde (meist wird als Autor dieses Berichtes Jonathan Swift genannt). Gulliver ließ sich in Laputa nieder und vermehrte sich fleißig. Einer seiner Urururur...-Enkel, Dr. mad. bull. Lemuel Gulliver Jr. bekleidet heute das Amt des Webmasters des Regierungsservers der Freien Republik Laputa.

Oktoberrevolution[Bearbeiten]

Große Laputischen Oktoberrevolution Am 7. Februar 1916, während der Beobachtung eines Loop-Manövers der fliegenden Insel Laputa, warf ein mit der Umwandlung von Wassereis zu Schießpulver beschäftigter Projektemacher der laputischen Akademie der Wissenschaften in seinem Laboratorium achtlos eine Zigarettenkippe auf den Boden und löste eine heftige Explosion aus. Die genauen Umstände sind nicht geklärt, vielleicht zerstörte die Schockwelle sensitive Teile des Ruders, jedenfalls beschleunigte sich die fliegende Insel, beschrieb eine hyperbolische Flugbahn und stürzte in das Stadtzentrum von Lindalino. Alle laputischen Einwohner, auch die königliche Familie, die Kabinettsmitglieder und die Astronomen kamen zu Tode. Über 16000 Lindaliner wurden getötet. Das balnibarbarische Volk war wie gelähmt. Die Diskussion, ob der Chef des Provisorischen Regierungsrates Präsident oder Vorsitzender dauerte bis zum Oktober 1917. Die weiteren Entscheidungen folgten Schlag auf Schlag: Die Verfassung der neugegründeten Freien Republik Laputa trat am 25. Oktober 1917 in Kraft. Euphemisierend wird in Laputa die Katastrophe vom 7. Februar 1916 als Große Laputische Oktoberrevolution bezeichnet; eine dumme Angewohnheit, die von den Sowjets nachgeäfft wurde.

Laputa goes Online[Bearbeiten]

Am Samstag, den 17. Juni 1995 startete die Freie Republik Laputa ihren Internet-Auftritt. Der Provisorische Revolutionsrat der Freien Republik legt Wert auf die Feststellung, dass Laputa im deutschsprachigen Internet der älteste fictional state ist.

Laputa goes Offline[Bearbeiten]

Im Jahre 2008 beendete die Freie Republik Laputa ihren Internet-Auftritt.

Zeitgeschichte[Bearbeiten]

Am Freitag, dem 25. Juni 1999 um 23 Uhr 48 ist der Vorsitzende des Provisorischen Revolutionsrates der Freien Republik Laputa, Seine Inkontinenz Generalissimus Col. Roman Bold während der Erledigung eines zum Nutzen der laputischen Landwirtschaft wichtigen Geschäftes auf seinem Lieblingsklo einem Mordanschlag zum Opfer gefallen: Die feigen Attentäter hatten einige Liter Nitroglycerin in die Kloschüssel gefüllt. Roman Bold ging während des wöchentlichen Besäufnisses des Revolutionsrates zum Defäkieren, ließ die Hosen runter, zündete sich eine Havanna-Zigarre an und warf das Zündholz unter sich... Seine letzten Worte sind dokumentiert: "Sauft mir nicht alles weg, ich gehe nur kacken!" Die sterblichen Überreste des großen Führers wurden einbalsamiert und sind im Mausoleum aufgebahrt. Ein Kondolenzbuch liegt daselbst aus.

Roman Bolds selbst-legitimierte Nachfolgerin im Amte der Vorsitzenden des Provisorischen Revolutionsrates der Freien Republik Laputa, Fräulein Dr. Chontro Kola ordnete eine fünfjährige Staatstrauer an und verhängte über die Freie Republik Laputa das verschärfte Kriegsrecht.

Im Herbst 2001 hat die eidgenössische Konföderation - unprovoziert - der Freien Republik Laputa einen Krieg aufgezwungen. Der provisorische Revolutionsrat der Freien Republik Laputa hat Herrn Siegfried Müller (gen. Kongo-Müller) beauftragt, diese Angelegenheit mit seinen Special Forces »so oder so« zu erledigen. Im Internet wird dieser Krieg manchmal euphemisierend Helvetische Krise genannt.

Staat[Bearbeiten]

Die Staatsgewalt der Freienrepublik beruht auf der Einheit des Willens der Staatsführung, des Provisorischen Revolutionsrates, und dem laputischen Volke. Demzufolge ist die Montesquieusche Teilung der Staatsgewalt in Laputa überwunden: Legislative, Exekutive und Judikative unterliegen keinem gegenseitigen Einmischungsverbot, vielmehr sind diese drei Staatsgewalten in einer Art heiliger Dreifaltigkeit nur drei verschiedene Erscheinungsformen des laputischen Volkswillens, der sich in der Person und den Äußerungen des Vorsitzenden des Provisorischen Revolutionsrates manifestiert.

Judikative[Bearbeiten]

Der Volksgerichtshof (Inquisition, Sanctum Officium, Congregatio Laputanae et Universalis Inquisitionis) untersteht dem Großinquisitor Don Maricón Carajo di Cojones. Die Verhandlungen der Heiligen Inquisition unterliegen schärfster Geheimhaltung. Die einzigen am Volksgerichtshof zugelassenen Anwälte (Theophrastus Caprimulgius und Konsorten) gehören der Kanzlei VEB »Netzklaue«, Kombinat für Rechtsverdrehung, Parasitismus und Lumperei an. Eine eigens eingerichtete Folterkammer dient der Wahrheitsfindung, die Urteile werden auf dem Exekutionsplatz vollstreckt.

Exekutive[Bearbeiten]

Für die Bespitzelung und Kujonierung von Inländern sowie die Auslandsaufklärung ist das Ministerium für Staatssicherheit der Freien Republik Laputa (MfSdFRL) unter der Leitung von Generaloberst Dr. *** (in der Nachfolge des Genossen Ministers Erich Mielke und des Generalmajors Markus Wolf) zuständig. Bei der Erfüllung seiner Aufgaben ist das MfSdFRL an kein Gesetz oder Recht gebunden.

Das MfS beobachtet und bekämpft die sog. Klassenfeinde, d.h. als Einzeltäter oder in kriminellen Banden organisierte Feinde der Freien Republik Laputa oder einzelner ihrer Staatsbürger:

  1. Pinkeltruppe, eine Bande bildungsferner und bildungsresistenter, kleinkrimineller Analphabeten, die in verschiedenen Foren rumsauigeln und laputische Staatsbürger verunglimpfen und verleumden.
  2. G. O. Métrios, einziges Mitglied der Insurgentenvereinigung Laputische Befreiungsfront; gibt vor, Laputa zu demokratisieren und zweifelt öffentlich die moralische Superiorität der laputischen Würdenträger an.
  3. Bansko Kartell", terroristische Vereinigung mit dem Ziel, das laputische Irrigationsprojekt im Prin-Gebirge (Bulgarien) zu sabotieren. Die drei Rädelsführer The Romanian Capon, Mr. Peaceful Gandhi und The Flamish Dyke Reeve sind als meistgesuchte Rechtsbrecher zur Fahndung ausgeschrieben.

Verkehr[Bearbeiten]

Die Freie Republik Laputa fördert jede Art von Fremdenverkehr.

Tourismus[Bearbeiten]

Das staatliche Fremdenverkehrsbüro bietet folgende Touren unter der Führung von Sec. Sergeant Siegfried Müller (gen. Kongo-Müller) an:

1. Tarakan Island, die Insel, auf der Diktatoren ihren Urlaub verbringen. Die Tour beinhaltet Zwangsarbeit im Guano-Abbau Seite an Seite mit den Gefangenen des Umerziehungslagers GULAG unter den melodischen Klängen der Artillerie-Manöver und Bombenabwurfübungen der laputischen Streitkräfte.

2. Kanak Peninsula Pacific Rim National Park, der Regenwald der gemäßigten Zone. Bei dieser Tour wird den Touristen Dauerregen und die Begegnung mit brünstigen Grizzly-Bären garantiert.

3. Kanak Peninsula Death Basin National Park, das laputische Tal des Todes. Diese Tour kann nur Abenteurern empfohlen werden, die Temperaturen über 110°F lieben. Das Fremdenbüro gibt zu bedenken, dass in Laputa keine Gegengifte gegen das Gift der hier allgegenwärtigen Klapperschlangen bereit gehalten werden. Als Kompensation werden aber preisgünstige Seemannsbegräbnisse feilgeboten.

4. Laputa City Tour, eine Abzocke für zahlungskräftige japanische Touristen.

5. Laputian Impressions, von allem etwas.

In Laputa besteht ein generelles Fotografierverbot. Mitgebrachte Kameras werden bei der Einreise entschädigungslos eingezogen. Die Bilder auf dem Staatsserver der Freien Republik sind nicht runterladbar.

Staatspuff[Bearbeiten]

Das Traditionsbordell La Puta wurde am 24. Dezember 1977 unter Lebenszeitverbeamtung aller in ihm tätigen Lustdamen und Loddel in das Volkseigentum ueberführt und wird als VEB Home of the Harmony - Massagekombinat unter der direkten Aufsicht des Provisorischen Revolutionsrates der Freien Republik Laputa betrieben. Mit dieser Verstaatlichung werden nicht nur die sozialen Belange der Lustwerktätigen (Pensionsanspruch, 72-Stunden-Woche, Kündigungsschutz, Verkehrsunfallversicherung usw.) in hervorragender Weise gewährleistet, auch die Klienten profitieren: Bedingt durch das als Folge der Vergesellschaftung angestiegene Durchschnittsalter und die damit gekoppelte größere Professionalität der Damen werden die charakteristischen Dienstleistungen bei moderaten Einheitstarifen effizient und ohne Sentimentalitäten erledigt.

Die Benutzerordnung lässt Romantik aufkommen:

  • Spucken sie nicht auf den Fußboden.
  • Grölen Sie nicht herum.
  • Füllen Sie das Registrierungsformular vollständig und wahrheitsgemäß aus.
  • Werfen Sie keine ausländischen Münzen in den Viagra-Automaten.
  • Halten Sie die zu entrichtende Nutzergebühr passend bereit.
  • Diskutieren Sie nicht mit dem Kassenbeamten. Rentner, Soldaten und Studenten zahlen den halben Preis. Weitere Skonti werden nicht gewährt. Stammkunden verweisen wir auf unsere günstigen Punktekarten.
  • Drängeln Sie sich in der Warteschlange nicht vor.
  • Erledigen Sie ihr Bedürfnis zügig und ohne die Beamtin anzusprechen.
  • Verlassen Sie das Institut nach Ihrer Abfertigung unverzüglich.
  • Leisten Sie den Anweisungen der Rausschmeißer unbedingte und widerspruchslose Folge.

Staatsreligion[Bearbeiten]

Gemäß Absatz (3) von Artikel 2 der Laputischen Verfassung ist der Kult vom indifferenten Konjunktiv - das ist die Umkehrung des Kantschen kategorischen Imperativs - die Staats-Religion der Freien Republik Laputa. Reverend Dr. Tom Ho nimmt als Hoherpriester des Kults gratis die Internet-Beichte ab, eine Absolution erfolgt nach Zusendung eines 6-Packs israelischen Maccabee-Bieres.

Akademie[Bearbeiten]

Geographie[Bearbeiten]

Das Geographische Institut der Blasted University of Laputa at Lagado veröffentlichte 1998 eine angeblich authentische Karte der Freien Republik Laputa. Satellitenaufnahmen eines zentralafrikanischen Geheimdienstes haben ergeben, dass zumindest die geographischen Koordinaten gefälscht sind. Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen verlautete, dass das Geographische Institut auf Weisung des Provisorischen Revolutionsrates aus verteidigungstechnischen Gründen gehandelt hat: Sollte einer der zahlreichen Feinde Laputas eine Rakete mit den angegebenen Koordinaten als Ziel abfeuern, so wird er nur begrenzten Schaden (Tötung von Quallen o.ä.) anrichten können.