Hermetienkrise

Aus MN-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Unter der Hermetienkrise versteht man ein Ereignis im August 2006, an dem sich der geplante Anschluss Hermetiens an das Kaiserreich Neuenkirchen in einen Skandal und auch beinahe in einen Krieg ausweitete.

Vorgeschichte

Nachdem die hermetische Regierung erneut in Inktivität gefallen und die öffentliche Ordnung faktisch zusammengebrochen war, entschlossen sich der ehemalige Bundesrat für Äußeres Alois Ramsauer und der Bürger Robert Hoyzer Anfang Juli die Löschung Hermetiens von der OIK-Karte durch eine Reaktivierung zu verhindern. Da auch innerhalb des Landes die Meinungen über einen Erfolg dessen differierten, wurde ein Anschluss Hermetiens an einen bestehenden Staat erwogen und mit Neuenkirchen Verhandlungen begonnen. Dieses bot an, Hermetien als ebenbürtigen Teil des Reiches zu integrieren. Bereits im Januar 2006 wurde ein solcher Schritt diskutiert, jedoch zunächst von beiden Seiten wieder verworfen, um Hermetien einen eigenständigen Reaktivierungsversuch zuzugestehen.

Nachdem der Anschlussvertrag im Geheimen ausgearbeitet wurde, musste dieser durch das hermetische Parlament, die Bundesversammlung, abgesegnet werden. Da Ramsauer einziger stimmberechtiger Bürger war zu dem Zeitpunkt, wurde auf eine formelle Abstimmung verzichtet. Am 10. August bürgerte in Hermetien ein Eric Rambazamba mit zweifelhaften Herkunftsangaben ein. Nachdem dieser, von Neuenkirchen als mutmaßlicher fuchsischer Agent bezeichnet, nicht über die geheimen Verhandlungen aufgeklärt wurde und man Zweifel an ihm äußerte, wurde der Fall innerhalb weniger Tage publik gemacht. Neuenkirchen hatte Hermetien bereits in seiner Verfassung integriert, obwohl der offizelle Abstimmungszeitraum in Hermetien für die Vertragsunterzeichnung noch nicht abgelaufen war. Dieses war laut Neuenkirchen Voraussetzung das Inkrafttreten des Vertrages nötig.

Publik wurde die Angliederung Hermetiens an Neuenkirchen durch eine Anfrage des tauroggischen Königs Friedrich III. in der OIK, der sich über die neue neuenkirchener Verfassung irritiert sah.

Eskalation

Am 16. August veröffentlichte Georg von Nöresund eine Reisewarnung und brach sämtliche Kontakte Nöresunds nach Neuenkirchen ab. Kurz nach der Pressekonferenz in Nöresund, schlossen auch Turanien, Irkanien, Tauroggen, Fuchsen, Cordanien und Narapul ihre Grenzen, teilweise sich an die Angliederung Valoirs an Neuenkirchen erinnert, teilweise auch als Trittbrettfahrer. Nachdem Carmen von de Mora y Aragon, Großherzogin von Arcor nicht am Fakt, sondern an der Art und Weise der Sache Anstoß nahm, brach Neuenkirchen zu Arcor die diplomatischen Beziehungen ab. Das Falkenland mobilisierte noch in der ersten Nacht seine Armee, um die Grenze nach Hermetien zu schützen.

Die Bestätigung der Rechtmäßigkeit des Anschlusses durch den OIK-Delegierten Ramsauer wurde weitgehend ignoriert. Seitens Neuenkirchen verwies man ebenfalls auf die legitime Art und Weise, da Hermetien sein Selbstbestimmungsrecht nutzte. Dennoch kam es, die Fakten ignorierend, im Foyer der OIK zwischen dem cordanischen Kanzler Willi Brandt, Georg von Nöresund und dem OIK-Kartographen aus Neuenkirchen Hermann zu Grimmberg zu lautstarken Diskussionen. Auch andere Delegierte, etwa der SDR und von Tauroggen forcierten die Turbulenzen, u.a. mit Vorwürfen Neuenkirchen würde weitere Annexionen planen. Jedoch gab es auch Staaten wie Stauffen, Leeuwensteen oder PFKanien, die eben dieses Verhalten kritisierten und zur Besonnenheit aufriefen.

Kurz nach dem Öffentlichwerden des Anschlusswillens Hermetiens reiste Oliver Twist, der sich bereits in der Valoir-Krise durch sein "aufklärerisches" Buch Nichts als die Wahrheit als Gegner Neuenkirchens positioniert hatte ins Land und sprach sich öffentlich gegen die Entscheidung Hermetiens aus. Kurz danach wurden auch die vorher lange Zeit inaktiven ehemaligen Bundesräte Götz von Berlichingen und Jean Baptiste Sahli auch wieder aktiv. Diese kippten am 20. August die Abstimmung zum Anschlussvertrag in der Bundesversammlung, sodass Hermetien eigenständig blieb.
Während der Nichtanschluss Hermetiens durch Neuenkirchen mit Verärgerung ob der plötzlichen Aktivität einiger Altbürger, aufgenommen wurde, sah man dies im Ausland weitgehend als Erfolg an und wurde größtenteils mit Genugtuung zur Kenntnis genommen.

Wertung der Krise

Laut hermetischen Gesetzes verlieren längere Zeit inaktive Bürger ihre Bürgerrechte. Auf Grund des Zusammenbruchs des Verwaltungsapparates (BNet), der die Grundlage obengenannter Regelung ist, ist diese rechtlich schwierig zu beurteilen. Bei strenger Auslegung hätte kein Bürger Hermetiens mehr das Recht gehabt eine Volksvertretung zu übernehmen. Als Folge dessen wäre auch der Widerspruch zum Löschungsantrag Hermetiens in der OIK illegitim gewesen. Zudem wäre somit sowohl der Anschlussvertrag ungültig als auch die Ablehnung dessen. Andererseits kann man die Reaktivierung Hermetiens durch Ramsauer auch als Neugründung auf Basis alter Daten werten, womit der Löschungswiderspruch und der Anschluss, aber nicht die Ablehnung dessen legitim wäre, da die Altbürger dann erneut hätten ihre Staatsbürgerschaft bestätigen müssen. Gehandhabt wird die Situation jedoch so, dass der Verlust der Bürgerrechte nicht erfolgt war und Ramsauer zwar nicht in Hermetien rechtmäßig legitimiert, aber von der OIK akzeptiert, die Löschung verhindert hat.

Auffällig an der Krise war die schnelle und massive Antwort aus dem Ausland. Auch ist das plötzliche Auftauchen Berlichingens und Sahlis, sowie anderer Bürger kurz nach dem Bekanntwerden des Anschlusses. Insbesondere wirken die Freiheitsbekundungen und -ansprüche seltsam, nachdem Hermetiens bereits zum dritten Male inaktiv wurde. Insofern wird dadurch das Argument Neuenkirchens, die plötzliche Aktivität sei vom Ausland gesteuert, unterstützt.

Neuenkirchen hatte, nachdem das Vertrauen in das Land durch den Valoirkrieg in vielen Staaten verschwunden war, eine schlechte Ausgangslage in der Situation. Trotz der legitimen Verhandlungen, wurde die Geheimnistuerei dessen kritisiert, was Neuenkirchen damit begründete, dass eine Aufbauschung und eine Hetzkampagne gegen sie verhindert werden sollte. Neuenkirchen hatte des Weiteren viele Staaten gegen sich, nachdem mehrfach teils begründete Spionagevorwürfe die Runde machten.
Neuenkirchen sieht sich seit einiger Zeit einer Isolationspolitik seitens dem Ausland entgegen, die nun intensiviert wurde. Vor allem die außenpolitische Aktivität Neuenkirchens soll dabei blockiert werden, was der nöresunderische Ministerpräsident Albert von Rotbart in einer Pressekonferenz wie folgt ausdrückte:

"Die Regierung Nøresund möchte sich zudem bei allen Nationen bedanken, die ähnliche Sanktionen Neuenkirchen auferlegten und uns damit den Rücken stärkten. Wir werden diese und keine weitere Angliederung weiterer Länder an Neuenkirchen akzeptieren und uns möglicherweise mit allen unseren Verbündeten und uns zur Verfügung stehender Mittel dagegen verwehren." (vom 18. August 2006)<br\>

Dass es bei der Krise nur peripher um Hermetien ging, zeigt sich insbesondere durch die Äußerung des nöresunderischen Königs:

"Nun ist es der Staat Hermetien, den sich die Herren Grimmberg und Kollegen unter den Nagel reißen möchten. Ob dieses nun im einverständniss beider Seiten passiert oder nicht, spielt in unseren Augen keine Rolle mehr [...]" (auf einer Pressekonferenz am 17. August 2006)

Auch die Argumentation, Neuenkirchen würde durch einen Anschluss zu viel Macht bekommen, ist nicht wirklich tragbar. So wurde der Anschluss Haxagons am 22. August an das Kaiserreich Dreibürgen, das nun mit zwei Gebieten auf Terek Nor und zwei ozeanischen Kolonien eine Flächenmacht darstellt, von den Kritikern an Neuenkirchen überweigend mit Begrüßung und nur teils mit Schweigen aufgenommen.

Insofern lässt sich die Hermetienkrise als Aufflammen eines kalten Krieges zusammenfassen, der sich insbesondere durch bewusste Fehlinformationen und gegenseitige geheimdienstliche Beobachtung äußerte.

Literatur